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Aufgabe des Hauses wegen Aberglauben

Was ich euch heute berichte ist ein Tatsachenbericht der sich aktuell im August 2007 in der Familie meiner Frau zugetragen hat. Ich versuche in diesem Beitrag meine eigene Meinung dazu möglichst weg zu lassen und neutral zu berichten. Einer Schwester meiner Frau ging es nicht sehr gut. Da ich in der Vergangenheit immer relativ genau “vorhersagen“ konnte was wem fehlen könnte, kam sie zu uns, um mir ihre Krankheitssymptome zu beschreiben. Wegen ihrer auffällig gelben Hautfarbe war mir sofort klar, dass es sich um ein Problem mit der Leber handeln muss. Nach einigen Recherchen im Internet kam ich anhand der Symptome auf Hepatitis C.

Im Krankenhaus in Hoi An hat eine Woche nicht ausgereicht um dies zu bestätigen und ihr Zustand verschlimmerte sich stetig. Sie wechselte in ein anderes Krankenhaus nach Danang. Dort dauerte es 2 Tage bis ihr Hepatitis C bestätigt wurde. Nach gut einer Woche hieß es dann aber es sei Hepatitis A. Dies wird durch mangelnde Hygiene bzw. verunreinigte Speisen übertragen. Anhand meiner Schwägerin sehe ich nun, dass man trotz einer Schutzimpfung gegen Hepatitis A diese dennoch bekommen kann. Oder war der Wirkstoff bei ihrer Impfung etwa nur ein „Placebo“ und irgendjemand hat sich daran bereichert? Nach genau einem Monat ging es ihr soweit wieder gut, so dass sie nach Hause konnte und dort weiterbehandelt wird. Doch ihr früheres Zuhause ist für die Familie inzwischen Tabu. Was ist in diesem Monat zu Hause geschehen?

Ihr Mann und die Familie machten sich natürlich Gedanken, was schuld an der Krankheit war. Die Mutter des Ehemannes ging mit ihm zum Wahrsager. Auf diese Weise geht man in Zentralvietnam in der Regel einem Problem auf die Spur. Der Wahrsager tippte wohl in die richtige Richtung als er sagte, es liege an ihrem Haus. Ich dachte eher an die hygienischen Verhältnisse dort. Einige Leser des Vietnamfreunde.net Forums durften dieses Haus im Rahmen einer Tour in Hoi An mit mir ja bereits kennen lernen und haben gesehen, wie einfach viele Leute vor Ort noch leben. Sie haben noch nicht einmal ein Bad oder eine Toilette im Haus und erledigen alles hinterm Haus am Fluss. Der Wahrsager aber sprach irgendwelche Geister an, die im Haus ihr Unwesen treiben könnten. Ein großes Fest mit vielen Räucherstäbchen und Ritualen war zu vollziehen um die Geister gut zu stimmen. Ein 20 Liter Plastikkanister fast voll mit Reisschnaps wurde dabei nahezu leer getrunken aber der Patientin ging es danach auch nicht besser. Der Ehemann und die älteste Tochter wohnten bis zu diesem Zeitpunkt immer noch in diesem Haus.

Die jüngere Tochter (9) hatten wir bei uns aufgenommen. Da es bei der Schwägerin aber nicht besser wurde, ging auch ihre Familie zu einem Wahrsager. Es war nicht der gleiche Wahrsager, aber er nannte den gleichen Grund und sprach ebenfalls das Haus an. Verärgert und wütend zugleich habe er die Familie angeschrien, wie sie es zulassen konnten, dass meine Schwägerin mit ihrer Familie in dieses Haus eingezogen sei. Er schien dieses Haus sehr genau zu kennen. Während dem Krieg wurden dort Menschen gefangen gehalten, gefoltert und getötet. Viele Seelen der Gestorbenen und Geister von „Untoten“ würden dort umherirren. Bevor man irgendwo einziehen möchte, müsse man eben einen Wahrsager aufsuchen, alles prüfen lassen und die Geister gut stimmen. Ich war damals beim Einzug auch schon vor Ort und habe mitbekommen das sie einen Wahrsager aufgesucht hatten, der ihnen den besten Tag für den Einzug vorhergesagt hatte. Auch einige Zeremonien hatte er ihnen damals auferlegt. Es war aber ein anderer Wahrsager als der, den sie jetzt aufgesucht hatten. Sie sollen das Haus verlassen, war das Ergebnis der Sitzung. Noch am gleichen Tag zog mein Schwager mit seiner Tochter ins Haus zu den Schwiegereltern, das nur 150 Meter nebenan liegt.

Das Haus der Schwiegereltern ist ein typisches vietnamesisches Haus, das aus einem großen Raum besteht. In der Mitte des Raumes, der Haupteingangsrichtung zugewandt, steht der Familienaltar. Direkt davor darf nicht auf dem Boden geschlafen werden, ansonsten kann man sich aber überall mit einer Schilfmatte auf dem Boden zum Schlafen legen. Es ist also sehr unkompliziert, wenn von heute auf morgen einige Personen zusätzlich zum Schlafen kommen. Als ich 2002 nach Vietnam ausgewandert bin, haben sie für mich und meine Frau ein kleines Kämmerchen im Haus gemauert. In diesem Raum schläft seit unserem Auszug Ende 2003 die jüngste Schwester meiner Frau. Die ganze Familie ist verunsichert, was nun mit der Schwägerin passieren wird. Seit 2002 gab es innerhalb der Großfamilie meiner Frau schon 2 Todesfälle durch Hepatitis. Allen scheint klar zu sein, dass es hygienischer und sauberer zugehen muss. Vor einigen Tagen ereignete sich nun folgendes. Die Familie schlief zusammen im großen Gemeinschaftsraum und die jüngste Schwester meiner Frau in ihrem kleinen Kämmerchen. Zeitgleich hatte mein Schwager (der jetzt auch im Haus wohnt) einen Alptraum sowie die jüngste Schwester in ihrem Kämmerchen. Beide Träume waren identisch. Mein Schwager wurde bereits durch sein Aufwachen von dem Alptraum erlöst. Die kleine Schwester hingegen hatte noch ein bisschen länger damit zu kämpfen und sah ganz deutlich ihre Oma mit sehr sehr großen Augen vor sich, die sie zur Sauberkeit ermahnte.

Wie im Schockzustand, weil alles so realistisch gewesen sei, habe sie, die erste Rufnummer die in ihrem Handy gespeichert war, angerufen, aber sie konnte nicht sprechen. Es war die Telefonnummer vom Schwager im Raum nebenan. Dieser war total verwundert, weshalb ihn seine Schwägerin aus dem gleichen Haus mitten in der Nacht anruft und ging ins Kämmerchen hinüber. Damit erlöste er sie von ihrem Alptraum. Seit diesem Traum ist auch sie aus dem Kämmerchen ausgezogen und schläft ebenfalls im großen Gemeinschaftsraum. Am nächsten Tag fuhren sie beide zur etwa 20 km entfernt wohnenden Oma und statteten ihr einen Besuch ab, um ihr von diesem Traum zu berichten. Es scheint, als beschäftige sich im Unterbewusstsein die ganze Familie mit dem Thema Geister und Hygiene, was durch diese Alpträume jetzt an den Tag kam. Meine Schwägerin kam heute nach etwa einem Monat Krankenhausaufenthalt nach Hause zurück. Sie lebt nun zu- sammen mit ihrem Mann und den beiden Kindern wieder im Haus der Schwiegereltern. Ihr Haus steht seit etwa zwei Wochen leer und wurde den „Seelen“ und den Geistern der Untoten zurückgegeben. Nun sind noch einmal 6 Tage vergangen und meiner Schwägerin geht es wieder deutlich besser. Allen hier ist klar das es mit dem Auszug aus ihrem Haus zusammenhängt. Der Glaube versetzt Berge.

 

Gruß

Thomas Weingärtner

 

Sie sind herzlich willkommen auf meiner Website weiter herumzustöbern. Vielleicht sind einige Programmpunkte im Reise-Teil für sie Interessant und man lernt sich während einer Vietnamreise im schönen Hoian kennen.

 

© Text u. Fotos: Thomas Weingärtner

Web: tvh-travel.de

 

 

 


Song Thu Bon