Die Tunnelanlagen haben insgesamt eine Länge von 32 km und wurden von 1965 bis 1967 gegraben. Die Breite liegt bei 0,5 – 0,8 Meter und die Höhe bei 0,8 bis 1 Meter. Viele Teile des Tunnels sind allerdings eingestürzt und aufgefüllt worden als in diesem Gebiet viele Häuser gebaut worden sind. In 1997 wurden die Tunnel als nationales historisches Relikt anerkannt. Die lokalen Behörden haben Geld zur Reparatur eines zusammengebrochenen Abschnittes zur Verfügung gestelt und ein Teilstück von 120 Meter wieder hergestellt. Am 9. Juni 2017 wurden sie für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Der Tunnelbau:
Die Dorfbewohner mussten tief durch den Sand und den Laterit graben um zu verhindern, dass der Tunnel unter dem Gewicht von Militärfahrzeugen zusammenbricht. Damit sie nicht vom Feind dabei beobachtet wurden, mussten sie Nachts graben und das Erdreich in einem Fluss -oder Reisfeldern unauffällig verteilen. Auf der Rückseite des 300 Jahre alten Gemeinschaftshauses haben sie einen Eingang zu dem Tunnelsystem gemacht. Direkt unter dem Gemeinschaftshaus wurde ein Raum gegraben, der das Hauptquartier darstellte. Dies war der Tagungsraum für Besprechungen der Wiederstandskämpfer.
An verschiedenen Stellen im Tunnel wurden unauffällige Lüftungsschächte gegraben. Der Tunnel enthielt auch kleine Räume in denen die verletzte Befreiungskämpfer medizinisch versorgt werden konnte und es gab auch Lebensmittelbevorratung. Überall wo es in der Gemeinde Bambusbüsche gab, wurde das Tunnelsystem unter dem Bambus gebaut, während die Eingänge und Ausgänge mit Sträuchern verkleidet wurden. Von den älteren bis zu den jüngeren Dorfbewohner wurden alle immer wieder daran erinnert wie wichtig es ist den Tunnel streng geheim zu halten. Nur so war es möglich während der 10-jährigen Periode des heftigen Krieges zu überleben. Das Tunnelsystem musste auch regelmäßig von den Einheimischen bewacht werden. Der „Wachturm“ war ein großer Baum in der Nähe eines Einganges. Die Wachen konnten von diesem Baum aus die Feinde schon von mehreren Kilometer entfernung sehen.
Die Geschichte:
Die Tunnel wurden während des Widerstandskrieges gegen die USA gebaut und spielten im Krieg gegen die Amerikaner von 1965 bis 1972 eine wichtige Rolle. Dies war aber nur eines von drei Tunnelsystemen in Vietnam. Ein weiteres Tunnelsystem gab es in Vinh Moc, etwas nördlich von Hue und die Cu Chi Tunnelanlagen, vor den Toren Saigons. Die Tunnel bei Hoi An dienten zum Schutz und der Logistik der Widerstabdskämpfer und beherbergten fast 1.000 Soldaten und Guerillas zwischen 1965 und 1975. Die Gemeinden unter denen sich das Tunnelsystem befand wurden von der Sai Gon Armee und der US-Truppe ständig beschossen. Auch gab es täglichen Beschuss von einer Militärbasis die nur 2 km entfernt war. Die Tunnel sind ein Symbol für die Kreativität und Widerstandsfähigkeit der Truppen und Menschen während der Kriege.
Das Dorf über den Tunneln heute:
Die Dorfbewohner hoffen darauf, dass der Ausbau der Tunnel als Touristenziel angenommen wird und so der Lebensstandard der Einheimischen etwas erhöht werden kann. Obwohl der Krieg vor 40 Jahren endete, leben die Dorfbewohner immer noch in Armut. Die Gemainde hat 200 Hektar Reisanbaufläche, aber auf dem sandigen Boden kann nur 5 Tonnen pro Hektar produziert werden. Das entspricht einem Einkommen pro Kopf von 10 Millionen Vietnam Dong (370 Euro) pro Jahr. Durch die geringe Produktivität der Landwirtschaft und dem Mangel am Marketing für das Kunsthandwerk und Handwerksbetriebe kämpft ein größerer Teil der Bevölkerung des Dorfes ums überleben.
Das heroische Mutter - Denkmal Vietnams:
Dieses riesige und pompöse Denkmal ist der Mutter Nguyen Thi Thu gewitmet, die ihren Mann, ihre 9 Kinder sowie 1 Schwiegersohn und 2 Enkelkinder für die Revolutionen des Landes gegen französische und amerikanische Eindringlinge verloren hat.
Das Denkmal ist aus massivem Granit gehauen, fast 20 mal 120 Meter gross und von einem geformten See umgeben. Die Gartenanlage umfasst 15 Hektar. Der Park ist wunderschön mit Granit gepflastert und mehrere Treppen führen zum Denkmal hoch. Acht Statuen, erzählen die Geschichten von anderen heroischen Müttern und Kindersoldaten. Im Inneren des Denkmals befindet sich ein Gedenkhaus mit den Unterschriften vieler heroischer Mütter. Allerdings steht das Denkmal im grassen wiederspruch zu dieser armen Gegend.
Die bemalten Häuser am Strassenrand:
Auf dem Rückweg nach Hoi An machen wir einen Stop bei einem kleinen Fischerdorf. Das besondere hier sind 111 Hauswände die kunstvoll von Künstlern aus Südkorea gemeinsam mit vietnamesischen Studenten bemalt wurden. Nach dem nächsten Fischerort gibt es entlang der Strasse fünf Kunstinstallationen von bemalten Korbbooten, die die lokale Kultur und Werte repräsentieren.
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