Chien Dan Tempel:
Nach etwa 50 Kilometer (1 1/4 Stunde Fahrzeit) erreichen wir den Tempel von Chien Dan. Es handelt sich um einen Hindu Tempel der aus 3 hohen Ziegelsteintürmen besteht. Anhand von Inschriften und Bauweise geht man davon aus das er aus dem 11.oder 12 Jahrhundert strammt. Zu dieser Zeit hat sich die Cham-Architektur schnell entwickelt aber stand unter dem Einfluss anderer Königsreiche wie den Khmer in Kambodscha und dem Königreich von Bagan in Myanmar. Bei einer Restauration in 1989 fanden Polnische Restauratoren viele Sandsteinskulpturen und ornamente welche Beschreibungen der Hindu Götter enthielten. Auch dies deutet auf einen Ursprung der Anlage des 11.oder 12 Jahrhunderts hin. Es wurde ein kleines Museum gebaut in dem viele dieser Funde von 1989 ausgestellt werden.
Gedenkstätte My Lai (Son My):
Zu einem der schrecklichsten Massaker kam es am 16.März 1968 in dem Dorf My Lai in der Provinz Quang Ngai. 504 unschuldige und unbewaffnete Zivilisten wurden von Soldaten der 11. Infanteriebrigade der US-Armee niedergemetzelt. Der Kompaniekommandeur Ernest L. Medina erteilte in der Nacht vor dem Massaker den Befehl, das Dorf zu umzingeln und auszulöschen. Angeblich sei dort ein Selbstverteidigungsbataillon des Vietcong in Stellung gegangen. 250 – 280 Soldaten wurden am Morgen des 16.März gegen 7:30 am Rande des Dorfes von Hubschraubern abgesetzt. Sie begannen auf das Dorf zu schießen. Obwohl kein Gegenfeuer festzustellen war, gingen sie in breiter Front auf das Dorf zu und erschossen alle Menschen, die ihren Weg kreuzte. Frauen und Kinder, die fliehen wollten, wurden ebenso erschossen wie alte Männer, die der Feldarbeit nachgingen.
Die US-Militärführung hatte eine neue Taktik entwickelt: "search and destroy." Die kleinen und größeren Gruppen von Kämpfern der Befreiungsfront sollten aufgespürt und auseinander getrieben werden. Auseinander treiben hieß allerdings nichts anderes als töten. Um den Erfolg der neuen Strategie unter Beweis zu stellen wurden am Abend jedes Tages die getöteten Gegner gezählt und an das Pentagon gemeldet. Der sogenannte body count war der Leistungsnachweis der Soldaten für ihre Vorgesetzten und ihre politischen Auftraggeber im Pentagon, dass sie ihr Handwerk korrekt ausgeführt hatten. Nur, Gegner waren in dieser Phase des Krieges alle, die vietnamesisch aussahen und nicht zur südvietnamesischen Armee oder Polizei gehörten. Eine Unterscheidung von Kämpfern und Zivilisten wurde nicht gemacht – Vietnamesen waren Viet Cong, wie die Angehörigen der Nationalen Befreiungsfront herabsetzend bezeichnet wurden, und damit Feinde. Tausende Menschen in den Dörfern und kleinen Städten, egal ob jung oder alt, Mann oder Frau, verloren in search und destroy Aktionen ihr Leben.
Von vielen Häusern standen nur noch die Fundamente. Diese wurden konserviert und als Gedenkstätte angelegt. Vor jedem abgebrannten Haus steht ein Schild mit den Namen und alter der ermordeten. Zusätzlich wurde ein Museum angelegt in dem viele Bilder und auch eine 14 minütige Dokumentation gezeigt wird.
Trommelbauer:
Auf dem Rückweg kommen wir bei einer Familie vorbei die Trommeln herstellt. Im Hof werden gegärbte Wasserbüffelhäuter getrocknet bevor sie auf die Trommeln aufgespannt werden. Diesen Stopp können wir allerdings nur machen wenn die Familie gerade arbeiten sollte. An Regentagen haben sie oft geschlossen.
Fahrzeit:
Bitte beachten Sie bei dieser Tour das wir im Verhältnis zur Besichtigungszeit (ca.1,5 Stunden) sehr viel Fahrzeit (ca.7 Stunden) haben. Wir haben 1 1/4 Fahrstunden zum Chien Dan Tempel und dann noch mal 2 1/4 Fahrstunden bis My Lai. Das sind 3,5 Fahrstunden und zurück noch mal 3,5 Fahrstunden. Das Mittagessen können wir am Strand von My Lai machen.
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